Häusliche Gewalt

Zwischen Häuslicher Gewalt und Streit in einer Paarbeziehung ist zu unterscheiden. Grundsätzlich besteht bei Häuslicher Gewalt und somit in einer Gewaltbeziehung ein asymmetrisches Machtverhältnis zwischen den Partner/-innen. Hier dient Gewalt dazu, die Dominanz und Kontrolle über die andere Person zu erlangen oder aufrechtzuerhalten.

Um der Komplexität häuslicher Gewalt gerecht zu werden und bedürfnisgerechte Konflikttraining für Täter zu entwickeln, hat sich in der Forschung und Praxis die Unterscheidung in zwei Gewaltmuster als hilfreich erwiesen:

a) Gewalt als spontanes Konfliktverhalten (auch „situativ übergriffiges Konflikt­ver­halten“)
b) Gewalt als systematisches Gewalt- und Kontrollverhalten

Die Yol-Berlin gGmbH bietet hierzu in unterschiedlichen Angeboten und Konzepte zielführende Interventionen an. Dazu gehören ein Konflikttraining im Einzelsetting für Kinder und Jugendliche (Einsetzbar bei bspw. Gewalt im öffentlichen Raum) (s. Antiagressivitäts-Training) sowie ein intensives Programm im Familiensystem an, in dem der Schutz des Kindes als (mit-) Betroffene Person im Fokus steht. Aus unserer Sicht wird eine Spezialisierung zu diesem Thema immer wichtiger. Durch den behutsamen Aufbau von Vertrauen und Beziehung soll es der Klientel möglich werden ihre Scham und Ängste abzubauen, damit ein Veränderungsprozess ermöglicht werden kann, sowie ein gewaltfreies Leben zu führen.

Auch wenn Häusliche Gewalt unterschiedliche Gewaltmuster und -formen umfasst, können Hauptmerkmale definiert werden, die die häusliche Gewalt von anderen Gewaltformen wie bspw. Gewalt im öffentlichen Raum abgrenzt:

  • Emotionale Bindung zwischen Täter und gewaltbetroffener Person
  • Gewalt findet meist in der eigenen Wohnung statt, die eigentlich als sicher Ort für die Familie und demnach für die Kinder dienen sollte
  • verletzt die körperliche und/oder psychische Unversehrtheit durch Ausübung oder Androhung von physischer, sexueller und/oder psychischer Gewalt
  • dauert meist über einen längeren Zeitraum an und nimmt an Intensität zu
  • klarer Zusammenhang zwischen Dominanz und Kontrollverhalten in der Beziehung und Gewaltausübung

Neben dem Schutz des Kindes benötigt die betroffene Frau eine erhöhte Schutzmaßnahme, um sie vor weiterer Gewalt zu schützen. Unsere Haltungen und Werte stellen die Achtung der Menschenwürde der betroffenen Personen ins Zentrum. Dazu gehört, jede Art von Gewalt zu verurteilen und nicht den Menschen.

Unser Menschenbild ist geprägt von Respekt für die Individualität jedes Menschen im Hinblick auf Geschlecht, kulturelle Zugehörigkeit, Religion und soziale Herkunft.